Eignen sich Haare zur Diagnose von Brustkrebs?

Brustkrebs wird durch Tasten und Mammographie erkannt. In Australien geht man neue Wege.

Aus Haaren lässt sich mit geeigneten Analysemitteln eine Vielzahl von Erkenntnissen ziehen, vom genetischen Fingerabdruck bis hin zu möglichem Drogenmissbrauch. Mit Hilfe von Haaren lässt sich womöglich auch sagen, ob bei der Haarträgerin Brustkrebs im Frühstadium vorhanden ist. Wissenschaftler um den Australier Gary Corino machten bei der Analyse von Haaren eine Zufallsentdeckung: Bei einer untersuchten Haarprobe unterschied sich die Haarstruktur vom üblichen Muster. Es stellte sich heraus, dass die Frau, von der diese Haare stammten, Brustkrebs hatte. Der Brustkrebs hatte mittelbar oder unmittelbar die gewohnte Haarstruktur aus Keratinmolekülen verändert. Die Haarstruktur untersuchte Corino mit Hilfe von Beugungsmustern, die ein Röntgenstrahl beim Auftreffen auf die Haare hervorrief. Um den Effekt genauer zu untersuchen, wurde die Firma Fermiscan gegründet. Firmenziel ist die Validierung des Haartests und die Entwicklung einer marktreifen, zuverlässigen Testmethode für Brustkrebs mittels Haarproben und Röntgenstrahlen. Bis Dezember 2007 wurden bei 1.365 Frauen Haarproben entnommen. 200 von den Frauen hatten Brustkrebs, der bereits durch klassische Diagnosemittel festgestellt wurde. Der Test hatte eine Trefferquote von 80% und ist damit mit der Mammographie vergleichbar. Die Marktreife von fermiscan wird für diesen Sommer erwartet. Leseempfehlungen (Jede örtliche Bibliothek kann ihnen die Texte über Fernleihe organisieren): James V, Kearsley J, Irving T, Amemiya Y, Cookson D. Using hair to screen for breast cancer. Nature Band 398: Seiten 33-34, 1999. James V, Corino G, Robertson T, et al. Early diagnosis of breast cancer by hair diffraction. International Journal of Cancer ; Band 114: Seiten 969-972, 2005. Fermiscan Holdings Limited Level 5 48 Hunter Street Sydney NSW 2000 www.fermiscan.com