Perücken in 10.000 bc: die Meinung unseres Maskenbildner
Der Film 10000 bc von Roland Emmerich aus der Sicht von Gerhard Westermann, Maskenbildner.
Als Maskenbildner interessiert sich Gerhard Westermann auf eine eher fachliche Art und Weise für den neuen Emmerich-Film 10.000 bc. Insbesondere die Perücken der beiden Hauptfiguren D’leh und Evolet, gespielt von Steven Strait und Camilla Belle unterzog er einer genaueren Betrachtung. Westermann: "Die Handlung spielt in einer Zeit, aus der wir nur sehr ungenaue Überlieferungen haben. Die Kreation des Äußeren der Steinzeitmenschen ist also vor allem eine Herausforderung an die Phantasie. Mit falschen Körperhaaren, Perücken und allerlei Maskenbildner-Tricks muss versucht werden, die aktuelle Vorstellung, die das Publikum von Steinzeitmenschen hat, zu treffen. Das ist mitunter nicht einfach. Meistern ihres Fachs gelingt es aber, die Vorstellung des Publikums vom Steinzeitmenschen nicht nur genau zu treffen, sondern im Gegenteil sogar zu prägen. Erinnern Sie sich z.B. an die Klassiker des Steinzeit-Films aus den 1970ern. Ich denke da an "Als die Frauen noch ***** hatten" mit Senta Berger. Schon der Name käme heute für einen Film überhaupt nicht mehr in Frage. Und so, wie die Perücken in "Als die Frauen noch ***** hatten" im Rückblick erstaunliche Parallelen zur 70er Jahre Haarmode aufweisen, gibt es auch Übereinstimmungen der Perücken und Haarteile in 10000 bc und der Haartracht, die sie heute auf einem typischen Rave-Festival sehen können. Insofern ist die Arbeit des Maskenbildners immer von der aktuellen Haarmode beeinflusst. Eine Tatsache, die man sehr schön auch bei anderen schon mehrfach verfilmten Themen sehen kann.
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